Donnerstag, 31. Dezember 2009

Honberg ( 735m )


" Warum in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah... " dachte ich mir heute. Trotz bescheidener Wetterprognose wollte ich in diesem Jahrzehnt unbedingt noch eine kleine Wanderung machen, und da bot sich eine Lokalrunde geradezu an. Den Honberg hatte ich vor kurzem hier noch als Wegpunkt eingetragen. Mit seiner Burgruine, die alljährlich im Juli als Veranstaltungsort des auch überregional bekannten Musikfestivals " Honbergsommer " als Wahrzeichen von Tuttlingen gilt, stand das Ziel dann auch schon fest.

Die Entfernung von meinem Wohnzimmer ( 720m ) zum Honberg beträgt Luftlinie gerademal 2 Kilometer. Ich konnte also den Wagen in der Garage stehen lassen, war auch nicht auf ÖV angewiesen - eine Tour " by fair means " sozusagen. Kurz nach Zehn machte ich mich auf den Weg, zunächst in östlicher Richtung, dann nord-westlich über den Leutenberg. Hier wollte ich der Burgruine Luginsfeld ( 785m ) einen Besuch abstatten. Der Begriff " Burgruine " ist allerdings schon recht hochgegriffen, denn von der Burg ist nicht mehr viel zu sehen. Lediglich ein paar Gräben und die bescheidenen Grundmauern eines Turms sind von der Burg übriggeblieben die irgendwann zwischen 1000 und 1100 n.Chr. entstanden sein dürfte. Ein kleiner Hinweis für die Geocacher unter uns: hier gibt es was zu finden...

Jetzt geht es in nördlicher Richtung weiter zum sogenannten Christkindleseck ( 740m ). Hier steht eine Schutzhütte, und seit letztem Frühjahr auch wieder ein Kreuz, sowie ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt das zum Jahrestag des Kriegsendes am 08. Mai von Schülern des Otto - Hahn - Gymnasiums aufgestellt wurde. Von hier aus wandere ich wieder in südlicher Richtung die " Wasserstiege " hinunter nach Tuttlingen ( 645m ). Vorbei am Donaustadion und am ehemaligen Gebäude meines Arbeitgebers ( in Rekordzeit umgebaut zur Technischen Hochschule... ) bin ich schon nach kurzer Zeit am Honberg. Es geht nun in Serpentinen aufwärts, mich schockiert wie viel Müll hier herumliegt!

Nach kurzer Zeit erreiche ich dann die Burgruine Honberg ( 735m ). Erbaut um 1460 n.Chr., und keine 200 Jahre später im Dreissigjährigen Krieg bereits wieder bis auf die Grundmauern zerstört. Nach dem Tuttlinger Stadtbrand von 1803 benötigte man für den Wiederaufbau der Stadt natürlich Baumaterial und Steine, was der Ruine weiter zusetzte. Erst im 19. Jahrhundert wurden zwei der Türme in ihrer heutigen Form wieder aufgebaut. Näheres zur Geschichte erfährt man auf den Infotafeln die an den Türmen angebracht sind.

Im ehemaligen Innenhof der Burg findet seit 1995 das Musikfestival " Honbergsommer " statt. Hier traten schon absolute Grössen der Zunft aus dem In- und Ausland auf, als Beispiele seien genannt: INXS, Leningrad Cowboys, Candy Dulfer, Bonnie Tyler, Nina Hagen, Gotthard, Kool & The Gang, Manfred Mann`s Earth Band, Jethro Tull etc.

Von hier aus wandere ich nun wieder in östlicher Richtung über den langen Bergrücken des Honberg entlang, vorbei am " Streuobstwiesen - Lehrpfad " Richtung Ausgangspunkt der Tour, meiner Wohnung. Diese erreiche ich nach insgesamt 11 Kilometern und rund 2 Stunden 30 Minuten. Gerade noch rechtzeitig, denn der Regen, der sich die ganze Wanderung über diskret zurückgehalten hatte, wurde nach Ankunft wieder stärker.


Fazit :

Schöne Jahres - Abschlusswanderung in der unmittelbaren Umgebung ! 

Fotos & GPS - Track dieser Tour :

Sonntag, 27. Dezember 2009

Kantonshöhepunkt TG : ( 991m ) & Hohgrat ( 996m )


Man sollte es kaum glauben, aber auch an einem Gipfelchen mit nicht mal 1000 Metern kann man von vornherein fast alles falsch machen... Diese Tour, die eigentlich auch als Tour mit drei Kantonshöhepunkten geplant war, stand wirklich unter keinem guten Stern...

Ursprünglich war geplant, heute in aller Frühe nach Mühlrüti zu fahren, den Groot zu besteigen, dann nach Rohr / SO zu fahren um die Geissflue bzw. den Geissfluegrat zu erwandern, und der krönende Abschluss sollte dann St. Chrischona sein, eventuell mit einem Besuch der Fondation Beyeler als Sahnehäubchen. Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Es begann schon kurz nach Abfahrt gegen halb Sechs. Da fällt mir plötzlich ein das ich die Stirnlampe vergessen hatte. Also fuhr ich deutlich langsamer um nur ja nicht so lange vor Sonnenaufgang anzukommen.

Kurz vor dem Ziel verfuhr ich mich dann und landete auf der Passhöhe Hulftegg. Also wieder zurück nach Mühlrüti und weiter bis nach Tobel ( P.745 ). Dort parkierte ich den Wagen direkt neben der Strasse und entdeckte auch gleich eine gelbe Wandertafel. Gegen halb Acht marschierte ich dann los. Nachdem ich einige Meter bergaufwärts gewandert war, zeigte mein GPS - Gerät plötzlich mal in diese, mal in die andere Richtung. Ich war mir plötzlich nicht mehr sicher ob ich auf dem richtigen Weg war, konnte mich in der Dunkelheit auch eher schlecht als recht orientieren. Also ging ich wieder ein Stück zurück und schlug eine andere Richtung ein. Wie sich herausstellte ein derber Fehler, denn plötzlich fand ich mich auf dem falschen Hügel wieder. Zu meiner Rechten, also in östlicher Richtung, erkannte ich nun immer deutlicher den Hohgrat - ich war eine halbe Ewigkeit Richtung Spitzegg gewandert...

Ich verfluchte mich und marschierte nun auf direktem Weg Richtung Hohgrat, was einen halsbrecherischen Abstieg zur Folge hatte der unten beinahe im Bach endete. Wenigstens war ich nun auf dem Weg zum richtigen Gipfel. Auch am Hohgrat achtete ich dann nicht mehr auf Wanderwege und stieg meist auf direktem Wege durch den Wald auf. Endlich, nach 2 oder 3 Stunden war ich dann am Gipfel des Hohgrat ( 996m ), und gefühlte drei Sekunden später am Höchsten Punkt des Kantons Thurgau ( 991 m ). 

Hier auf dem Bänkchen genoss ich die wunderbare Aussicht, Alpstein und Churfirsten glänzten prächtig in der Morgensonne. Die Kälte hielt sich in Grenzen, hatte ich doch eine warme Daunenjacke an und eine Thermoskanne voll Tee dabei. Nach einer halben Stunde machte ich mich dann auf den Rückweg, auch diesmal wieder auf sehr direktem Wege. Am Wagen angekommen beschloss ich dann die anderen beiden Kantonshöhepunkte bleiben zu lassen. Mal abgesehen davon das die Strecke auf der Strasse noch weit, und für Nachmittag auch Regen und Schnee angekündigt war, hatte ich auch schlicht keine Lust auf weitere Fehlschläge mehr. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben...


Fazit :

Einer ist besser als Keiner !  

Fotos dieser Tour :


Sonntag, 13. Dezember 2009

Kantonshöhepunkt SH : Hagen ( 912m )


Der Hagen im Kanton Schaffhausen ist mit seinen 912 Metern der viertniedrigste Hügel der Kantone in der Schweiz. Da ich, sozusagen als Langzeitprojekt, auch auf alle Kantonshöhepunkte will, nahm ich mir diesen Hügel, zumal ganz in der Nähe meines Wohnortes, heute vor.

Laut Wetterbericht war trockenes, kaltes Wetter zu erwarten. Temperaturen um die Null Grad, keine Niederschläge. Ich fuhr also heute Morgen nach Schaffhausen in die kleine Ortschaft Merishausen, ganz in der Nähe der Grenze, und parkierte den Wagen auf dem Parkplatz bei der Ortskirche. Direkt an der Seite der Kirche befinden sich die Wegweiser die zum Hagenturm weisen. Der Weg führt zunächst ein paar Meter die Wiese hinauf, dann im Wald auf Wald- und Forstwegen weiter. Der Boden war zwar gefroren, aber trotzdem gut begehbar.

Man folgt dann einfach weiter den zahlreich vorhandenen Wegweisern und Markierungen, teilweise auch mit interessanten Infotafeln zu Natur & Umwelt versehen, und erreicht nach gut einer Stunde den höchsten Punkt im Kanton Schaffhausen, den Hagen ( 912m ), mit seinem markanten, 40 Meter hohen, Aussichtsturm der ein Radom der Schweizer Armee trägt. Von hier aus hat man - gutes Wetter natürlich vorrausgesetzt - einen schönen Blick auf Schwarzwald, Klettgau, Hegau und im Süden die Alpen. Heute war die Sicht allerdings nicht gerade berauschend. Ich stieg also rasch wieder hinab und marschierte zügig Richtung Merishausen zurück. Nach gut 2 Stunden 10 Minuten war ich wieder am Ausgangspunkt angelangt.


Fazit :

Kurze Sonntagswanderung auf den höchsten Punkt in Schaffhausen ! 

Fotos dieser Tour :