Samstag, 11. Februar 2012

Brenntkopf  ( 1243m )


Konditionell von der Selun - Tour letzten Sonntag noch etwas angeschlagen, stand mir der Sinn heute nach leichterer Kost. Gut das der Schwarzwald ganz in der Nähe liegt, dort habe ich ja auch noch ein paar Hügel abzuhaken...

Der Brenntkopf ( 1243m ) auf dem Gisiboden sollte das Ziel sein. Bei meiner vorletzten Tour wollte ich schon hinauf, habe ihn aber dann doch noch verschoben. Ich starte kurz nach Zehn Uhr in einer Kehre an der L149 zwischen Bernau und Geschwend auf etwa 937m. Am zugefrorenen Waldweiher vorbei marschiere ich den Weiherwaldweg hinauf, der Schnee ist fest und gut begehbar. Rasch gewinnt man an Höhe, und nach etwa einer halben Stunde kann man den Brenntkopf ( 1243m ) dann auch sehen. Mehr oder weniger querfeldein gehe ich dann direkt auf den höchsten Punkt zu. Im dichten Unterholz liegt viel Pulverschnee, und ich sinke auch mit den Schneeschuhen gehörig ein.

Am höchsten Punkt des Brenntkopf ( 1243m ) angekommen, packe ich die Thermoskanne aus und pausiere ein paar Minuten in einem Jägerstand. Bisher habe ich noch keine Menschenseele angetroffen, und das ändert sich auch die ganze Tour über nicht mehr. Auf dem Rückweg folge ich meiner eigenen Spur, kürze aber am Waldweg etwas ab, und wandere recht direkt dem Ausgangspunkt entgegen.

Nach etwas mehr als zwei Stunden ist das Hatscherl dann auch wieder vorbei, ein weiterer 1200er im Schwarzwald ist in der Sammlung. Zudem stand auch noch ein kleines Jubiläum an - der Brenntkopf ist mein 100. Gipfel in Deutschland.


Fazit :

Kurze und unschwierige Schneeschuhtour bei kaltem - aber schönem - Winterwetter !



Fotos & GPS - Track dieser Tour :

http://www.hikr.org/tour/post46343.html 

















Sonntag, 5. Februar 2012

Selun ( 2205m )


Mit dem Selun ( 2205m ) stand heute ein weiterer Churfirst auf dem Programm. Damit geht nun, langsam aber sicher, auch mein Projekt " Sieben Churfirsten " dem Ende entgegen. Von den sieben Churfirsten über 2200m fehlt mir jetzt nur noch der Frümsel ( 2267m ) in der Sammlung.

Wir wählten Starkenbach ( 890m ) als Ausgangspunkt der Tour und wollten den Gipfel auf der Normalroute via Strichboden ( 1620m ) erreichen. Eigentlich keine besonders schwere Tour, trotzdem sollte ich absolut an meine Grenzen kommen...

Kurz nach neun Uhr erreichen wir den Ausgangspunkt. Die Aussentemperaturanzeige nennt minus 21 Grad -  dementsprechend schnell packen wir unseren Krempel zusammen und machen uns an den Aufstieg. Zunächst läuft alles noch wie am Schnürchen. Dank zahlreicher Spuren lässt die Wegfindung keine Wünsche offen, ab und an werden wir von Skitourengehern überholt. In der Nähe vom Strichboden ( 1620m ) halte ich einen Plausch mit einem netten Local der ebenfalls mit Schneeschuhen unterwegs war. Kurz danach machen wir eine Pause und lassen uns den mitgebrachten Tee aus der Thermoskanne schmecken. Was für ein Tag ! Blauer Himmel, die Sonne scheint, die Landschaft präsentiert sich wunderbar im weissen Winterkleid ! Nach den ganzen Schwarzwald - Touren bin ich überglücklich wieder in den Alpen unterwegs zu sein !

Nach der Pause entscheidet stygyse sich nicht mit zum Gipfel zu gehen. Sie möchte zur Alp Sellamatt ( 1390m ) rüberwandern und von dort mit der Gondel abfahren. Ich hingegen breche Richtung Gipfel auf. Keine zehn Minuten später geht es dann los mit dem Malheur... Die ersten Krämpfe melden sich, zunächst noch im rechten Oberschenkel, später dann in beiden Beinen. Ich trinke noch zwei weitere Becher Tee und versuche langsamer zu gehen, doch die Krämpfe werden immer stärker. Dazu kommt noch das der Schnee immer tiefer wird und ich regelmässig einbreche und wegknicke. Der Gipfel will und will nicht näher kommen. Mehr als einmal spiele ich mit dem Gedanken doch noch umzukehren. Mühsam schiebe ich mich Meter um Meter den Hang hinauf. Sogar 50 Meter vor dem höchsten Punkt würde ich am liebsten umdrehen, zumal es hier sehr eisig wird und ich mit den Frontalzacken der Schneeschuhen kaum noch Halt finde. Trotzdem mühe ich mit weiter ab und erreiche den Gipfel des Selun ( 2205m ) doch noch - endlich am Ziel ! Hurra ! Und doch ist das erst die Hälfte, muss ich doch den kompletten Weg noch absteigen...

Eine Gruppe Skitourengeher fährt ab, ich mache Fotos und trinke den letzten Rest meiner Thermoskanne. Glücklicherweise kommt zu der Zeit noch ein netter Skitourengeher aus Vorarlberg am Gipfel an. Wir halten einen Schwatz und er bietet mir einen Schluck aus seiner Trinkflasche an, den ich nur zu gerne annehme. Vielen Dank nochmals dafür !

Nun geht es an den Abstieg. Unsummen würde ich jetzt für ein Paar Ski ausgeben ! Ein ganzes Stück vom Hang bringe ich per Hosenbodenabfahrt hinter mich, was auf der GPS - Aufzeichnung auch gut zu sehen ist. Die rasante Abfahrt schüttelt mich ordentlich durch, aber momentan ist mir alles lieber als zu Fuss zu gehen. Der Abstieg zieht sich eine gefühlte Ewigkeit in die Länge, oft stolpere ich und falle in den Schnee. Einmal verliere ich einen Schneeschuh, ein anderes mal rutsche ich weg und falle beinahe den Hang hinunter. Nach über 7 Stunden hat die Quälerei dann ein Ende, ich bin zurück am Ausgangspunkt...

Im Jägerstübli des Hotel Rössli in Alt St. Johann lassen wir dann kurze Zeit später den Tag mit einem feinen Nachtessen ausklingen. Ein schöner - aber unglaublich anstrengender ! - Tag geht zu Ende.


Fazit :

Eine schöne Schneeschuhtour bei klirrender Kälte ! Vor allem die zweite Hälfte brachte mich aber - selbstverschuldet natürlich - schon arg an die Grenze


Fotos & GPS - Track dieser Tour :

http://www.hikr.org/tour/post46175.html