Samstag, 29. Mai 2010

 Pilatus - 2000er - Tour


Im Pilatus - Massiv gibt es 5 Gipfel die eine Höhe von mindestens 2000m erreichen: Widderfeld, Tomlishorn, Pilatus - Kulm / - Esel und das Matthorn. Seit einiger Zeit spielte ich mit dem Gedanken die alle in einer Bergtour zusammenzufassen.

Heute sollte es nun soweit sein. Der Wetterbericht stand mal wieder nicht zum Besten, wurde aber im Laufe der vergangenen Woche immer ein wenig besser, ich wollte es wagen und wählte als Ausgangspunkt Schybach ( 1191m ). Von hier aus konnte ich direkt via Schy ( 1336m ) und Birchboden ( 1616m ) Richtung Widderfeld aufsteigen. Start war schon um 05.15 Uhr.

Der weiss - rot - weiss markierte Weg führt einen nun rasch zur Alp Birchboden. Hier geht es meist weglos weiter zum Gipfelaufbau des Widderfeld. Rote und rotblaue Markierungen weisen den Weg. Trotz der Nässe ist das Gras relativ gut begehbar, was mich erstaunt, ich hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet als es zu nieseln anfing. Teilweise klettert man auch etwas ( I. ) über Felsen, die letzten Meter vor dem Bergrücken sind mit einem Seil gesichert. Es geht nun über den Grasbuckel zum höchsten Punkt des Widderfeld ( 2076m ) - übrigens auch dem ersten von sieben Gipfeln in meinem Projekt " Widder " ( mein Sternzeichen ist der Widder, meine Lieblingszahl 7. Was liegt also näher die 6 Gipfel mit " Widder " im Namen [ nach Roman Koch ] plus den Widderstein in Österreich in einem Projektle zusammenzufassen..? ).

Geplant ist nun, das Tomlishorn über das Gemsmättli anzusteuern. Und das geht gründlich schief... Hier auf der Nordseite liegen noch grosse Mengen Altschnee, vor allem natürlich auf dem Weg. Leichtsinnig versuche ich dennoch ein Schneefeld zu queren... Es kommt wie es kommen musste: das Schneefeld rutscht unter mir weg, ich falle etwa 2 Meter auf einen Felsen und lädiere mir dabei Ellenbogen und Knie. Glücklicherweise war an genau dieser Stelle ein Felsen im Weg. Ein Sturz über den Hang hinunter wäre wohl tödlich ausgegangen... Mir wird klar das ich nur den Weg über das Widderfeld zurückgehen kann, hinunter bis zur Alp Birchboden ( 1616m ), dann weiter über die Alp Tumli ( 1681m ) in die Grasflanke und wieder hinauf zum Grat. Ein Umweg von gut zwei Stunden... Hier kommen mir erstmals Zweifel, und ich überlege ob ich mich mit dem Widderfeld begnügen soll.

Dennoch mache ich mich auf den Weg, steige mühsam wieder ab und noch viel mühsamer wieder hoch zum Grat. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich den höchsten Gipfel des Pilatus - Massivs, das Tomlishorn ( 2128m ). Und das auch noch ganz alleine, denn die Wanderautobahn zu den beiden Pilatus - Gipfeln ist ja offiziell noch gesperrt. Bis auf die teilweise noch fehlenden Stahlseile und zwei Schneestellen gibt es aber keine Schwierigkeiten und ich bin nach kurzer Zeit auf dem Pilatus - Kulm ( 2106m ) und danach auf dem Pilatus - Esel ( 2118m ). Trotz widrigen Bedingungen und kaum Aussicht sind doch ein paar Touristen anzutreffen. Mir fehlt die Ruhe und ich will schnell weiter zum Matthorn. Also hinunter zu den Chilchsteinen ( 1865m ) und hinauf auf den niedrigsten der Pilatus - 2000er.

Mit dem Matthorn ( 2041m ) erreiche ich damit den fünften und letzten der 2000er - Gipfel im Pilatus - Massiv. Auch hier gibt es keine Aussicht, es regnet nun auch etwas stärker. Dennoch bleibe ich eine Weile hier oben, die mitgebrachte Schokolade will ja schliesslich verzehrt werden. Wie auch am Widderfeld gibt es einen Gipfelbucheintrag mit hikr - Verweis.

Beim Absteig verpasse ich zu allem Überfluss den richtigen Weg, und muss erneut ein paar ungewollte Extra - Höhenmeter in Kauf nehmen. Der Rest ist dann allerdings unproblematisch, nach der Hälfte des Abstiegs treffe ich auf meine Aufstiegsroute und erreiche nach etwas mehr als 9 Stunden, insgesamt 17,6 Kilometern und etwa 1900 Höhenmetern wieder den Ausgangspunkt Schybach.

Notizen für die Zukunft :

- nie mehr, aber auch wirklich nie mehr, ein riskantes Schneefeld an einem steilen Hang zu queren versuchen...
- bei Nässe grundsätzlich den Pickel mitnehmen...
- noch mehr zu Trinken mitnehmen ( trotz 1,5 Liter in der Trinkblase musste ich wieder auf Schnee und Gebirgsbäche zurückgreifen... )


Fazit :

Eine - für mich zumindest - extrem anstrengende, lange und fordernde Tour die zudem gleich am Anfang böse hätte enden können... Dennoch bin ich glücklich und froh sie gemacht zu haben !


Fotos & GPS - Track dieser Tour :

http://www.hikr.org/tour/post23657.html 



































































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